(7) Bruderschaft und Pfarrgemeinde

(7) DIE BRUNDERSCHAFT UND DIE PFARRGEMEINDE SANKT-JUDAS-THADDÄUS

In der Satzung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft

heißt es im § 1 "Name und Sitz" unter Absatz 2:

"Die Bruderschaft hat ihren Sitz in Duisburg- Buchholz. Sie gehört als Verein zur Pfarre St. Judas Thaddäus. Sie betrachtet sich jedoch im Sinne ihrer Zielsetzung mit den anderen Pfarreien in ihrem Verbreitungsgebiet ebenfalls als

verbunden."

Bei der Neufassung der Satzung zur Eintragung in das Vereinsregister befand sich die Pfarre Heilig Geist in der Gründungsphase. Vorher war diese Festlegung nicht notwendig gewesen. Für die Gründer der

Bruderschaft war die Mitarbeit in der Pfarre einfach selbstverständlich gewesen. Aber das was und wie der Arbeit unterlag wie bei allen anderen Pfarrgemeinschaften dem Wandel der Zeit.

Nach ihrer Gründung hatte die Bruderschaft die traditionellen Ehrendienstaufgaben in der Pfarrgemeinde übernommen, das heißt sie stellte ein Ehrengeleit für das Allerheiligste bei der Prozession und die Träger für den Baldachin. Damals zog ja die Prozession noch streng nach Geschlechtern getrennt in der Reihenfolge Kinder - weibliche Jugend - Frauen – Sakramentsgruppe – männliche Jugend - Männer. Die Bruderschaft zählte zur Sakramentsgruppe, sie hatte und hat noch heute das Vorrecht, unmittelbar hinter dem Allerheiligsten zu gehen. Nach der Auflösung 1936 entfiel dies. Die Pfarrgemeinde nahm jedoch die Bruderschafts- Fahne als eine geweihte Fahne in die Obhut. Nach dem Kriege setzen fast alle Gemeinden und Verbände ihre Arbeit da fort, wo sie durch die NS-Zeit und den Krieg unterbrochen worden war. Kurz vor dem Kriege war in Buchholz Heinrich Albrod als Pfarrer eingeführt worden, er hatte 1946 auch das Amt des Dechanten r das Dekanat Süd übernommen. Er führte nach dem Kriege etwas ein, was neu war. Eine Art von Laienmitverantwortung. Zwei mal im Jahr lud er alle Vereinsvorstände zu einer Besprechung von Terminen und von Veranstaltungen, wie z.B. der Prozession, ein. Jeder Interessierte war zur Mitarbeit eingeladen. Sein Nachfolger, Aloys Theisen, hielt diese Besprechungen bei. Auf Anregung der Bruderschaft und der damals noch stärkeren KAB wurde daraus eine feste Einrichtung. Die Männerverbände hatten Werner Kremer als Vorsitzenden des Gremiums vorgeschlagen. Er war der erste Pfarrjugendführer nach dem Krieg gewesen und genoss ein Vertrauen bei allen, weil er keinem Verband zugerechnet wurde. Zu den Vereinsvorständen berief der Pfarrer noch Mitglieder.

Später war von den Bischöfen eine Rahmensatzung für solche sogenannten "Pfarrausschüsse" erlassen worden und man nannte den Vorsitzenden den Pfarrobmann. Als Werner Kremer wegen seiner beruflichen Beanspruchung dieses Amt aufgab, trat Johannes Füßer an seine Stelle. Dieses Gremium war allerdings nur in wenigen Gemeinden vorhanden. Als dann der Pfarrgemeinderat mehr oder weniger verpflichtend eingeführt wurde geschah dies in St. Judas Thaddäus als nahtloser Übergang. Die erste Satzung sah noch ein Wahlrecht der Vereine für einen Teil der Mitglieder vor. Auf dieses Recht verzichteten diese jedoch schon bei der zweiten Wahl. Die Bruderschaft war immer mit einigen Mitgliedern dort vertreten und arbeitete mit dem PGR zusammen. Auch im Kirchenvorstand sind immer Mitglieder der Bruderschaft vertreten. Unter Heinrich Albrod waren in einer Besprechung für Fronleichnam Wünsche zur Neugestaltung der Prozession geäußert worden. Die Jugend wollte sich nicht mehr in weiblich und männlich teilen lassen. Damals wurden noch drei Stationsaltäre gebaut, meist von den Nachbarn. Jetzt übernahmen Jugend, KAB und auch die Bruderschaft je einen Altar. Als nur noch einer benötigt wurde, verblieb dies bei der Bruderschaft. Außerdem wurde beanstandet, dass die meisten Teilnehmer von den Vorgängen am Altar nichts sehen konnte. Die Bruderschaft übernahm es, ein Zusammenschieben an den Altären zu organisieren. Dies bewährte sich so gut, dass es beibehalten wurde auch noch heute. Aus diesem ersten Ordnungsdienst ergaben sich dann für die Bruderschaft Daueraufgaben. Ob am Weißen Sonntag, ob zur Firmung oder wann auch immer die Mitglieder der Bruderschaft sind bei der Organisation mit dabei. Als die Kindermette am Heiligen Abend immer stärker besucht wurde, bat damals Kaplan Braun darum, ob die Schützen nicht reservierte Plätze für die Kinder schaffen könnten. Dies geschah mit Dauererfolg. Allerdings treten die Schützen an diesem Tag nicht in Tracht an. Überhaupt ist es das Bestreben, solche Dienste so dezent wie möglich durchzuführen. Man darf aber sagen, dass die Buchholzer, da sie daran gewöhnt sind, die Aufgabe auch leicht machen. Heute vergessen ist, dass es einmal Zeiten gegeben hat, wo die Hauptgottesdienste am Sonntag so stark besucht waren, dass ein Ordnerdienst organisiert wurde, damit möglichst wenig stehen mussten. Dass bei Pfarrfesten oder sonstigen Veranstaltungen die Bruderschaft sich entsprechend engagiert ist bekannt und selbstverständlich.