(2) Die Sankt Sebastianus Schützenjugend

(2) DIE SANKT SEBASTIANUS SCHÜTZENJUGEND (BDSJ)

Die Bruderschaften des Duisburger Südens hatten zumeist auch Jungschützen, Telljugend- Gruppen oder ähnliches in ihren Reihen. In Buchholz ist es vor der Auflösung 1936 nicht zu einer Gründung gekommen. Zunächst war man ja noch mit dem Aufbau der Bruderschaft beschäftigt. Als dann an die Gründung einer solchen Gruppe gedacht wurde, zeichnete die Hitlerjugend ihre ersten Spuren in Buchholz. Der damalige Jugendkaplan Bormacher sprach in einer Versammlung zu den Schützen, dass es jetzt wichtig sei, alle Kräfte auf die Erhaltung des Jungmännervereines zu konzentrieren. Die Gründung unterblieb.

1948 wurde dann eine Jungschützenabteilung gegründet. Schließlich machte es sich beim Festzug schön. Die Abteilung wurde jedoch an einer sehr kurzen Leine gehalten. Der Vorstand ernannte einen Betreuer, Jungschützenmeister genannt, wobei die Jugend kaum gefragt wurde. Sie war vor allem Nachwuchspflege. Unter den Jungschützenmeistern Worms und Theo Bongartz begann sich die Jugend jedoch zu emanzipieren. Sie wählten aus Ihren Reihen einen Sprecher, den Jungschützenführer. Ohnehin waren die Mitglieder nicht lange in der Jugend. Man konnte erst mit 18 Mitglied werden und wurde schon mit 21 Altschützen. Im Verband war zu Beginn der sechziger Jahre jedoch die Erkenntnis gereift, dasseine Jugendarbeit mehr sein müsse. Vor allem im Bistum Essen, klein und übersichtlich, begann man intensiv zu arbeiten. Der Gedanke an Jugendfördermittel zu kommen, spielte eine Rolle, war aber nicht ausschlaggebend. Die Jugendsatzungen mussten den gesetzlichen Bestimmungen angepasst werden, der Einfluss der Bruderschaft ging zurück. Die Ämter von Jungschützenmeister und Jungschützenführer fielen zusammen. Es gab aber nur eine Gruppe. 1972 bildete sich dann eine zweite Gruppe. Das Mitgliedsalter war ja an die gesetzlichen Bestimmungen angeglichen worden, Mitgliedschaft war schon mit 16, später nach unten offen möglich und endete mit 24 Jahren. Es wurden Ausspracheabende veranstaltet und Schulungen im Jugendhaus des Bistums in Kettwig besucht. Die Schützenjugend hatte sich von der Bevormundung durch die Bruderschaft gelöst. Der 1. Brudermeister gehört zwar nach der Satzung dem Vorstand an. Praktisch nimmt er dieses Recht nicht wahr, außer bei der Jahreshauptversammlung des BDSJ. Auch der andere Jugendverband in der Gemeinde, die Pfadfinderschaft, begann die Jungschützen ernst zu nehmen. Als 1978 das 30-Jährige Bestehen der Schützenjugend begangen wurde, war der anwesende Bundesjungschützenmeister erstaunt, wie sich der damalige Kaplan Braun bei der Schützenjugend für die Mitarbeit in der Gemeinde bedankte und ein Vertreter der Pfadfinder in „Kluft" mit einem Blumenstrauß seine Gckwünsche überbrachte. Offensichtlich war man in Buchholz anderen im Verband eine Nasenlänge voraus.