(1) Die gegliederte Gemeinschaft

(1) DIE GEGLIEDERTE GEMEINSCHAFT

Bei der Gründung der Bruderschaft hatte man weitgehend Formen der Nachbarbruderschaft Huckingen übernommen. Eine Eigenart der Buchholzer war von Anfang an die monatliche Versammlung. Man muss das aus der damaligen patriarchalischen Gesellschaft verstehen.

Während die Frauen für das etwas aufwendigere Sonntagsessen zu sorgen hatten, pflegten die Männer nach dem Hochamt einen Frühschoppen zu sich zu nehmen. An jedem 2. Sonntag im Monat ging man "Nach Füsser", da dort Schützenversammlung war. Dieser Brauch wurde nach der Neugründung beibehalten. Es ersparte Einladungen und die laufende Information der Mitglieder war sichergestellt. Da die Regularien nicht immer den vollen Zeitraum ausfüllten war auch noch Zeit für Vorträge und ähnliches. Der Frühschoppen von früher ist nicht mehr Brauch für alle Männer, die Sonntagsgestaltung ist vielfältiger geworden. Das gesellige Treffen hat sich in die Kompanien und Gruppen und auf den Abend verlagert. Die Monatszusammenkunft hatte ihre Aufgabe verloren. Die Zusammenkünfte der Bruderschaft reduzierten sich auf die Generalversammlung am Jahresanfang und noch auf eine allgemeine Informationsversammlung vor dem Schützenfest, eventuell noch eine als Nachlese. Mitglied der Bruderschaft wurde man auf Antrag. Dieser wurde in der nächsten Monatsversammlung bekannt gegeben. Falls keine Einwände erfolgten, wurde in der dann folgenden Monatsversammlung die Aufnahme beschlossen. Mit der Gründung der Jägerkompanie im Jahre 1959 wurde Neuland betreten. Manche Mitglieder, der Chronist zählt sich dazu, hatten Bedenken, dass die Gemeinschaft daran zerbrechen könnte. Heute wissen wir, dass dies nicht der Fall war, im Gegenteil, nur so konnte die Bruderschaft überhaupt fortbestehen. Sie hat ihr heutiges Bild geprägt.

Aber es ist vieles anders geworden, 1974 waren zwar drei Kompanien gebildet, ihr ausgeprägtes Eigenleben entwickelte sich erst in den folgenden Jahren. Es gab aber immer noch Mitglieder und Neuaufnahmen, die sich keiner Kompanie zugehörig fühlten. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Es wird zwar noch eine Liste von solchen Mitgliedern geführt. Diese wird aber immer kürzer. Es .handelt sich meist um Ältere oder Inaktive. Für diesen Personenkreis hat die Bruderschaft inzwischen die Möglichkeit der fördernden Mitgliedschaft geschaffen.

Ein anderes Organ, das Anfang der sechziger Jahre in die Satzung eingeführt wurde, hat dadurch an Bedeutung gewonnen. Der "Beirat", der früher nur zur Vorbereitung des Schützenfestes und der Generalversammlung tagte, tritt nun öfter zusammen zur Information der Mitglieder. Außerdem trifft sich der Vorstand regelmäßig mitden Kompanieführern. Im Verlauf des Winters 85/86 besuchte der Vorstand mit dem damaligen Präses Pfarrer Barenborg alle Kompanien und Gruppen zu einem Ausspracheabend. Das Ergebnis wurde dann in einer Beiratssitzung diskutiert, um daraus eventuell erforderliche Konsequenzen zu ziehen. Für den Vorstand hat die jetzige Struktur Vorteile. Mit manchem „Kleinkram“ muss er sich nicht befassen, bei der Veranstaltung von Festen übernehmen die Kompanien pauschal bestimmte Aufgaben, wie z.B. die Besetzung der Kasse am Schützenfest, der Vorstand hat nur einen Ansprechpartner. Selbst der Beitragseinzug erfolgt durch die Kompanien. Natürlich besteht ein gewisses Gruppendenken als Wettbewerb, aber das schadet nicht. Vor allem ist wichtig, dass den Mitgliedern der Schützenjugend so der Übergang erleichtert wird. Eine funktionierte Gruppe kann als Kompanie weiterleben, die St. Antonius Kompanie war die erste, die so entstanden ist. Heute, 1990. bestehen folgende Gruppierungen:

St. Hubertus Jägerkompanie

St. Sebastianus Kompaie

St. Georg Kompamie

St. Antonius Kompamie

St. Barbara Kompanie

Vor der Tür steht die St. Stephanus Kompanie, die sich z.Zt. noch als Gruppe zur Schützenjugend zählt.