(3) Die Geschichte der St. Sebastianus Schütenbruderschaft - Seite 2

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Auch das Wort "Heimat" ist schillernd geworden. In dem einen weckt es den Gedanken an Kitschfilme, in dem anderen die Sehnsucht nach dem verlorenen Vaterhaus. Recht verstanden aber meint es dies: der Einzelne kann nicht leben ohne die Gemeinschaft, ohne den Mitmenschen, ohne "Kommunikation". Es sind nicht alleine der Ort, das Dorf, die Stadt, die Landschaft, die Heimat und Heimatgefühl stiften, sondern vor allem die Menschen, die darin leben. Dieser Heimat, gegliedert in Gemeinde, Land und Staat, soll der Schützenbruder dienen. Viele arbeiten mit in Parteien und Gewerkschaften, als Ratsherr oder in Ausschüssen des Rates und in Handwerkerinnungen. Aber ist nicht auch ein Schützenfest heimatbildend? Denken Sie daran, wie viel menschliche Kontakte, freundliche Gespräche, innere Aufmunterungen und Verwandtenbesuche von einem solchen Fest ausgelöst werden!

Seit der Herausgabe der letzten Festschrift im Jahre 1964 hat sich in der Bruderschaft einiges geändert, das Zeichen sein kann für die Rolle der Tradition im vorher aufgezeigten Sinn.

Die damals nur in der Hubertus-Jägerkompanie vollzogene Bildung kleinerer Gruppen innerhalb der Bruderschaft ist inzwischen soweit fortgeführt, dass jedes Mitglied sich einer solchen zugehörig fühlt. Sie können sie an der besonderen Tracht erkennen. Es bestehen heute:

 

Jungschützengruppe I

Jungschützengruppe 11

Stammkompanie

St. Hubertus-Jägerkompanie

St. Sebastianus Kompanie

St. Georg Kompanie

 

Die Entwicklung der Kompanien können Sie an anderer Stelle dieser Festschrift nachlesen. Fest steht, dass durch sie das Bruderschaftsleben entgegen ursprünglichen Befürchtungen intensiver geworden ist. Bis 1964 wählte üblicherweise der im Schießspiel ermittelte Schützenkönig die Frau eines anderen Schützenbruders zu seiner Königin. Der König von 1964 glaubte, dass an seine Seite als Königin die Frau treten sollte, die auch sonst Freud und Leid mit ihm teilte: seine Ehefrau. Wenn er auch nicht der erste war, der so handelte - sein Vorbild war der Mitgründer Johann Preuten, Schützenkönig im Jahre 1933 -, so könnte es doch sein, dass damit neuer Brauch begründet wurde, denn seitdem haben alle Könige ihre Frauen zur Königin erwählt.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Chronik einige Freude gemacht hat. Ihre Fortsetzung können Sie "mitschreiben", wenn Sie Schützenbruder werden!