(2) Bucholzer Geschichte

(2) Aus der Buchholzer Geschichte

"Das Buchholz" gehörte jahrhundertelang zum Herzogtum Berg und war Teil der Gemarkung Huckingen. Die Grenze verlief etwa auf der Linie Wedauer Straße / Forststraße bis zum Rhein. Folge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg war, dass der heutige Duisburger Süden zum Erzbistum Köln gehörte.,..

Wie der Name "Buchholz" (mundartlich "im Bosch") sagt, wuchs in diesem Teil der Ortschaft Huckingen Buchenwald, und der Name war ursprünglich nicht mehr als eine Lagebezeichnung, so wie wir heute vom "Stern" sprechen. Erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Buchholz als Ackerland aufgeteilt, und es begann, von einzelnen älteren Häuserns abgesehen, die Besiedelung. 1868 war die Bevölkerung so stark gewachsen, dass eine eigene Schule eingerichtet wurde. Der Wirtschaftsaufschwung nach dem Kriege 1870/71 lockte viele ins Industriegebiet, und auch Buchholz wuchs. Die Buchholzer begannen, Ortsbewusstsein zu entwickeln, und strebten nach eigenem Gesellschaftsleben. Der Weg nach Huckingen wurde zu weit. Als erstes Anzeichen dafür ist die Gründung des MGV "Sängerkreis", unseres ältesten Vereins, im Jahre 1879 zu werten. Doch ohne eigene Kirche als Zentrum fehlte der Kern. So bildete sich beim Silberjubiläum der Schule, 1893, ein Kirchbauverein, der sein Ziel bald erreichte: 1900 konnte die St. Judas Thaddäus Kirche konsekriert und eine Kapellengemeinde eingerichtet werden. 1907 wurde die Kapellengemeinde selbstständiges Rektorat, 1910wurde der Erweiterungsbau (Querschiff und Chor) eingesegnet und die Kapellengemeinde zur Pfarre erhoben.

Durch eigene Schule und Kirchengemeinde konnte nun ein Gemeindebewusstsein entstehen, das aber nicht auf allen Gebieten gleich schnell wuchs. Im Aufblühen eigenen Vereinslebens zeigt sich das augenfällig.

Es entstanden im kirchlichen Raum "Der Katholische Arbeiterverein" (1901), der Kirchenchor "Cäcilia" (1902), der Mütterverein (1906), der Jünglingsverein (1909), die Jungfrauenkongregation (1914), auf weltlichem Gebiet der Sportverein "Viktoria" (1906), der Bürgerschützen-Verein (1912) u.a.m. Trotzdem blieben die· Bindungen nach Huckingen eng – beerdigen doch heute noch Buchholzer Familien ihre Angehörigen nachHuckingen! So fand etwa das Königsschießen der Huckinger Bruderschaft am Sittardsberg statt, und das Schützenfest strahlte dementsprechend bis nach Buchholz aus. Viele Buchholzer waren Schützenbrüder in Huckingen.